Messwerte

Messwerte stellen eigentliche Werte (Zahlen) in den SWOT Cube-Ansichten dar. Je nach Art der Zahl unterscheidet man zwischen Mengeneinheiten (kg, St., q.m. usw.) und Währungseinheiten (€, $ usw.). Die Messwerte können in einer Ansicht unterschiedlich aggregiert werden. Umsatzartige Zahlen werden meistens summiert (Aggregation: Summe). Für Preise oder Prozentsätze kann bei Ansichtsknoten ein Durchschnittswert errechnet werden (Aggregation: Durchschnitt).

SWOT Cube unterscheidet zwischen vordefinierten Standard- und benutzerdefinierten Messwerten. Erstere sind nicht editierbar und nicht löschbar.

Zudem gibt es eine Unterteilung auf eingabefähige und berechnete Messwerte. Letztere stellen eine Berechnungsformel dar und können weder über die Eingabe noch über die ETL Datenübernahme geändert werden.

Standard-Messwerte

Standardmäßig sind in SWOT Cube drei eingabefähige Messwerte vordefiniert:

  1. Menge (Umsatz / Preis)

  2. Preis

  3. Umsatz (Menge x Preis)

Bei manueller Menge- oder Preis-Eingabe wird der Umsatz in der Eingabe-Maske umgerechnet. Die Veränderung des Umsatzes führt zur Umrechnung der Menge über den vorhandenen Preis. Diese Formelkonsistenz wird sowohl für eine Detaileingabe in der Drill-Down-Tabelle als auch bei der Top-Down-Verteilung über mehrere Knoten für alle Cube-Aggregationsebenen bewahrt.

Die Umrechnung mit neuen Werten findet nur automatisch im SWOT Cube Modul statt. Der Umsatz sowie Menge werden allerdings als Endzahlen und nicht als Formel in der SWOT Datenbank gespeichert. Wenn die Standard-Messwerte außerhalb des SWOT Cube Moduls verändert werden sollen (z.B. durch ETL Prozess), muss man die Umsatz-Formel (Menge x Preis) im ETL-Prozess abbilden, um die Datenkonsistenz zu gewährleisten. Es erfolgt keine automatische Umrechnung von abhängigen Messwerten beim Einlesen von einem der drei Standard-Messwerte via ETL Manager. Daher muss in einem ETL Projekt die Umrechnung aller betroffenen Standard-Messwerte berücksichtigt werden.

Je nach Aufgabestellung können die vordefinierten Messwerte (Menge, Preis, Umsatz) umbenannt werden. Somit kann man unter dem Konstrukt Menge x Preis = Umsatz ein eigenes Produkt von 2 Faktoren vorstellen, wie z.B. folgende Messwerte:

  • Stundensatz x Produktionskosten pro Stunde = Summe der Produktionskosten

  • Kontostand x Zinssatz = Summe der Zinsen

  • Vertragslaufzeit (in Jahren / Monaten / Tagen) x Vertragssumme (pro Jahr / Monat / Tag) = Vertragskosten gesamt

Benutzerdefinierte Messwerte

Seit Version 5.5.140.140 (November 2012) ist es möglich benutzerdefinierte Messwerte im SWOT-Cube zu verwenden. Ein benutzerdefinierter Messwert kann entweder einen Eingabe-Messwert oder eine Formel darstellen:

  • Eingabefähiger Messwert (mit Standardwert)

  • Berechneter Messwert (Formel)

Bespiele für eingabefähige Messwerte können Mwst-Sätze (mit Standardwert 19% oder 7%), Rabatte, Boni und Skonti, Korrekturkoeffizienten, Wahrscheinlichkeit, alternative Einkaufs- und Verkaufspreise, Produktionskosten oder Deckungsbeitrag sein. Ein benutzerdefinierter, eingabefähiger Messwert kann als reine Eingabe oder als Teil einer Formel weiterverwendet werden.

Standardwert

Jeder eingabefähige Messwert hat einen Standardwert. Gibt man keinen Standardwert ein, so wird 0 als Standardwert angenommen. Dieser Standardwert gilt als Vorschlagswert bei der Dateneingabe und kann bei jedem Datensatz manuell geändert werden.

Ändert man den Standardwert eines Messwertes, so gilt diese Änderung nur für die neuen, nach der Änderung entstehenden Datensätze. Alle vorhandenen Datensätze behalten dabei ihren alten Wert. Es sei denn, man aktiviert die Option „vorhandene Datensätze ändern“.

Option „vorhandene Datensätze ändern“

Diese Option kann dann nützlich sein, wenn man eine Änderung für alle Belege vornehmen möchte. Z.B. um einen schon gespeicherten MwSt-Satz zu korrigieren, muss man nicht bei jedem Beleg den neuen MwSt-Satz erneut eingeben, sondern lediglich den Standardwert bei allen vorhandenen Belegen anpassen.

Beim Aktivieren der Option „vorhandene Datensätze ändern“ wird der gewählte Messwert bei allen vorhandenen Datensätzen auf den Standardwert zurückgesetzt. Alle vorher manuell geänderten Zahlen dieses Messwertes gehen verloren. Deshalb ist die Option „vorhandene Datensätze ändern“ vorsichtshalber standardmäßig deaktiviert.

Im Unterschied zu eingabefähigen Messwerten, sind die Werte bei berechneten Messwerten nicht editierbar. Lediglich die Formel ist veränderbar. Dabei werden alle vorhandenen Belege neu berechnet. Eine Formel wirkt global für alle Wertebereiche unabhängig vom Zeitraum und Abschlussdatum. Die Option „vorhandene Datensätze ändern“ kann dabei nicht deaktiviert werden.

Beim Editieren einer Formel können alle anderen Messwerte per Doppelklick oder durch manuelle Eingabe (in eckigen Klammern) in die Formel übernommen werden. Dabei sind einfache Operatoren (+, -,x ,/) sowie runde Klammern erlaubt. Zukünftig wird es möglich sein, eine komplexere SQL-Syntax und andere Operatoren, etwa wie CASE o.Ä. in einer Formel zu benutzen. Zudem ist es möglich, Wenn-Dann-Bedingungen bei der Formeleingabe zu verwenden. Bsp.: wenn 1=1 dann 1 sonst 0. Die Formel muss dabei wenigstens einen anderen Messwert enthalten. Eine Formel, die nur aus Konstanten besteht, wird als leere bzw. ungültige Formel interpretiert.

Nach dem Überprüfen eines Ausdrucks („Ausdruck überprüfen“, Abbildung 40), können die Änderungen übernommen werden. Alle Änderungen werden erst nach dem Speichern (Abbildung 40) wirksam.

Man kann jeder Zeit eine Änderung des Typs bei einem schon gespeicherten Messwert vornehmen. Ändert man den Typ von Standardwert auf Formel oder umgekehrt, so gehen alle manuell eingegebenen Zahlen dieses Messwertes verloren.

Die gespeicherten Formeln müssen konsistent bleiben. Deshalb wird nicht erlaubt, einen in der Formel beteiligten Messwert zu löschen. Bei einem Versuch jedoch, wird eine entsprechende Warnung angezeigt:

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